Vitamin C beim Pferd: Wirkung, Bedarf & die beste Form für Gesundheit und Leistung
Einleitung: Warum Vitamin C beim Pferd oft unterschätzt wird
Vitamin C – beim Menschen ein Synonym für Immunpower – wird bei Pferden häufig übersehen. Schließlich können Pferde es im Gegensatz zum Menschen selbst in der Leber synthetisieren. Doch gerade bei Krankheit, Alter, Stress oder intensiver Belastung kann der körpereigene Bedarf die Produktion übersteigen. Dann lohnt sich eine gezielte Supplementierung – aber in der richtigen Form.
Aufgaben von Vitamin C im Pferdekörper
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein essenzieller wasserlöslicher Mikronährstoff mit vielfältigen Funktionen:
- Antioxidativer Zellschutz: Neutralisiert freie Radikale, schützt Zellmembranen.
- Immunsystem: Fördert Immunzellfunktionen und Resistenz gegenüber Erregern.
- Kollagenbildung: Wichtig für gesunde Sehnen, Bänder, Haut und Knorpel.
- Wundheilung & Regeneration: Unterstützt die Heilung nach Verletzungen.
- Eisenaufnahme: Hilft bei der Aufnahme nicht-hämischen Eisens.
- Hormonproduktion: Beteiligung an Stresshormonen wie Noradrenalin.
Wann Pferde zu wenig Vitamin C haben
Trotz eigener Synthese in der Leber kann ein Mangel entstehen:
- Alter – abnehmende Leberleistung
- Chronische Erkrankungen – z.B. PPID (Cushing), EMS, RAO
- Stresssituationen – Stallwechsel, Transport, Training
- Wachstum bei Fohlen – erst nach dem Absetzen eigenständige Synthese
Studien wie von Ralston & Stives (2012) zeigen: Der Vitamin-C-Spiegel sinkt nach Belastung und Transport signifikant ab.
Ascorbylmonophosphat: Die stabile, effektive Form
Merkmal | Ascorbinsäure | Ascorbylmonophosphat |
---|---|---|
Stabilität | Gering | Hoch |
Bioverfügbarkeit | Niedrig | Sehr gut |
Aufnahme im Darm | Eingeschränkt | Passiv & effizient |
Wirkung im Blutplasma | Kurzfristig | Lang anhaltend |
Studienlage | Widersprüchlich | Belegt höherer Effekt |
🔬 Snow & Frigg (1990) und Deaton et al. (2003) zeigen: Ascorbylmonophosphat sorgt für höhere Plasmaspiegel und bessere Wirksamkeit – insbesondere bei hohem Bedarf.
Studienlage: Wann Vitamin C beim Pferd hilft
- RAO / COPD / Asthma:
Nogradi et al. (2015): Verbesserung der Lungenfunktion, weniger Entzündungszellen - Leistung & Training:
Gupta et al. (2014): Signifikanter Rückgang der Vitamin-C-Spiegel bei Belastung – Supplementierung sinnvoll - PPID & EMS:
Kirschvink et al. (2008): Verbesserte Immunantwort & Zellschutz
Elzinga et al. (2019): Vitamin C + DHA = Reduktion von Entzündungswerten - Fohlen & Zucht:
Winther et al. (2012): Fohlen sind bis zum Absetzen auf mütterliche Versorgung angewiesen
Dosierungsempfehlungen
Pferdetyp / Bedarf | Tägliche Dosis (mg) |
---|---|
Gesunde Freizeitpferde | 500–1000 mg |
Sportpferde | 1500–3000 mg |
Senioren | 3000–5000 mg |
Atemwegs-/Stoffwechselpatienten | 4000–6000 mg |
Fohlen | 400–600 mg |
👉 Empfehlung: Nur stabile Formen wie Ascorbylmonophosphat verwenden – instabile Ascorbinsäure zerfällt schnell bei Luft, Licht, Wärme.
Fazit: Vitamin C – unterschätzt, aber essenziell
Vitamin C erfüllt eine zentrale Rolle in der Pferdegesundheit – besonders bei Erkrankungen, Alter oder intensivem Training. Die Supplementierung ist sicher, sinnvoll und mit Ascorbylmonophosphat auch hoch bioverfügbar. Wer auf Zellschutz, Immunsystem und Regeneration setzt, sollte diese Form wählen.
FAQ: Vitamin C beim Pferd
Braucht mein Pferd Vitamin C als Ergänzung?
Nicht immer – aber bei Stress, Krankheit oder Alter ist es sehr empfehlenswert.
Was ist die beste Form?
Ascorbylmonophosphat – stabiler, besser bioverfügbar und wissenschaftlich belegt wirksam.
Wie schnell wirkt Vitamin C?
Erste Effekte meist nach 7–14 Tagen erkennbar.
Kann Vitamin C überdosiert werden?
Nein, sofern nicht exzessiv verabreicht – Überschüsse werden i. d. R. einfach über den Urin ausgeschieden.
Womit kombinieren?
Vitamin E, Selen und Omega-3-Fettsäuren verstärken die antioxidative Wirkung.