Magnesium: Der mineralische Superheld - auf die Form kommt es an!
Magnesium trägt zu mehreren Funktionen im Körper bei. So wirkt sich Magnesium positiv auf das Nervensystem aus. Zudem ist das Mineral gut für das Gemüt. Überdies stärkt Magnesium das Konzentrationsvermögen und trägt zur Geschmeidigkeit der Muskeln und Stärkung der Knochen bei.
Nur wenige sind sich der enormen Rolle bewusst, die Magnesium im Körper eines Pferdes spielt. Nach Sauerstoff, Wasser und Grundnahrung könnte Magnesium das wichtigste Element zur Erhaltung der Gesundheit sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, aber kaum bekannt.
Magnesium ist bei weitem das wichtigste Mineral, das über 325 Enzyme im Körper reguliert. Untersuchungen zeigen, dass die Magnesiumzufuhr die Leistung verbessert und es Pferden ermöglicht, länger auf hohem Niveau zu arbeiten. Es erhöht die Sauerstoffzufuhr zum Muskelgewebe, fördert die Muskelkraft, Ausdauer und Entspannung. Magnesium aktiviert auch Enzyme, die für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Aminosäuren notwendig sind, was zur Proteinsynthese führt.
Magnesium ist oft das am meisten vernachlässigte Mineral in Pferdefutter. Frühlingsgras ist aufgrund der schnellen Wachstumsrate typischerweise magnesiumarm, und zu dieser Jahreszeit scheinen viele Pferde hitziger und schwieriger zu reiten. Besitzer führen dies oft auf zu viele Kohlenhydrate im Gras zurück. Während dies teilweise zutreffen kann, wird oft übersehen, dass diese Pferde möglicherweise einen Magnesiummangel haben.
Magnesium Citrat und Malat
Die Kombination von Magnesiumcitrat und Magnesiummalat ist besonders sinnvoll, weil sie die wichtigsten Bedürfnisse von Pferden gleichzeitig abdeckt. Magnesiumcitrat ist eine der am besten bioverfügbaren Formen von Magnesium und wird schnell vom Körper aufgenommen. Es ist besonders wirksam bei der Unterstützung der Muskelfunktion und der Vorbeugung von Muskelkrämpfen. Darüber hinaus hat es eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, was es ideal für nervöse und gestresste Pferde macht.
Magnesiummalat kombiniert Magnesium mit Apfelsäure, die eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Diese Form von Magnesium bleibt länger im Körper und ist besonders hilfreich bei der Linderung von Muskelkrämpfen und bei der Behandlung spezifischer Muskelprobleme wie Fibromyalgie. Magnesiummalat unterstützt nicht nur die Muskelfunktion, sondern auch die allgemeine Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Pferde.
In vielen Vergleichstests sind Produkte mit Magnesiumcitrat und Magnesiummalat an der Spitze und werden von vielen Reitern als besonders wirksam bewertet. Durch die Kombination dieser beiden Formen wird eine umfassende Versorgung sichergestellt, die sowohl schnelle als auch langanhaltende Effekte bietet. Dies ist besonders wichtig für Pferde, die unter verschiedenen Stressfaktoren leiden, sei es durch Training, Wettkämpfe oder Umwelteinflüsse.
Die Rolle von Kalzium und Magnesium
Magnesium und Kalzium arbeiten eng zusammen. Kalzium benötigt Magnesium, um richtig aufgenommen zu werden, während Magnesium kein Kalzium benötigt. Kalzium ist für die Muskelkontraktion verantwortlich, während Magnesium für die Entspannung oder Freisetzung des Muskels sorgt, ähnlich wie ein Gaspedal und eine Kupplung zusammenarbeiten. Wenn eine Muskelzelle ausgelöst wird, öffnet sich die Zellmembran, lässt Kalzium herein und erhöht den Kalziumspiegel in der Zelle, was eine Reaktion auslöst und der Muskel sich zusammenzieht. Wenn die Kontraktion abgeschlossen ist, hilft das Magnesium in der Zelle, das Kalzium wieder aus der Zelle zu drücken und die Kontraktion zu lösen. Dies geschieht sehr schnell. Wenn nicht genug Magnesium in der Zelle vorhanden ist, kann Kalzium zurücklecken, was einen stimulierenden Effekt verursacht und der Muskel sich nicht vollständig entspannen kann. Dies kann den Körper in einen kontinuierlich gestressten Zustand versetzen. Niedriges Magnesium macht die Nervenenden überempfindlich und verschlimmert somit Schmerzen und Lärm. Nerven und Muskeln benötigen Magnesium für eine ordnungsgemäße Funktion.
Diagnose eines Magnesiummangels
Pferde mit Magnesiummangel können alle oder nur wenige dieser Anzeichen zeigen, daher ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu sein. Sie können grenzwertig sein und nur während des Wettbewerbs oder Stresses Anzeichen zeigen. Zum Beispiel haben Pferde mit Magnesiummangel oft sehr schmerzhafte, verspannte Rücken trotz ausgezeichneter Sättel und Polster, richtiger Passform, Konditionierung und Training. Sie reagieren z.B. nicht gut auf chiropraktische Anpassungen und Massagen oder diese Behandlungen halten nicht länger als ein paar Tage, bevor die Spannung und der Schmerz zurückkehren. Sie widersetzen sich oft oder haben sogar Angst davor, berührt zu werden. Ihre Reaktion auf äußere Reize ist überreaktiv und sie neigen dazu, nervös, ängstlich, besorgt oder widerstandsfähig gegen das Training zu sein.
Anzeichen eines Magnesiummangels
- Körperlich oder geistig nicht in der Lage zu entspannen
- Muskelzittern, Zuckungen, zuckende Haut oder Zittern des gesamten Körpers, besonders nach Anstrengung (nicht auf die Außentemperatur bezogen)
- Körperliche Anspannung
- Verträgt keine langen Arbeitsperioden – wird oft aufgeregter, anstatt sich zu beruhigen
- Hat Schwierigkeiten mit der Versammlung oder dem Aufnehmen des Rückens unter dem Sattel, bewegt sich hohl
- Zufälliges Erschrecken, Durchgehen des Gebisses, inkonsistent von einer Fahrt zur nächsten
- Verärgert beim Bürsten, Eindecken oder Berühren, oder Palpieren auf beiden Seiten der Wirbelsäule
- Vorgeschichte von Festliegen
- Ermüdung
- Schmerzhaftes Brunstverhalten bei Stuten
Magnesiumzufuhr und Nutzung
Es gibt viele Faktoren, die die Magnesiumaufnahme und -nutzung beeinflussen. Arbeitspferde benötigen 10-30% mehr Magnesium für leichte bis moderate Übungen, um den Schweißverlust auszugleichen. Pferde, die stark schwitzen, verlieren Magnesium schneller.
Magnesiumtoxizität ist selten, da Überschüsse natürlich ausgeschieden werden. Sie sollten Magnesium zwischen morgendlichen und abendlichen Fütterungen aufteilen, um die Aufnahme zu erhöhen und gelegentliche abführende Wirkungen zu verringern. Sobald ein Pferd einen niedrigen Magnesiumspiegel hat, ist es sehr schwierig für es, ohne Supplementierung wieder aufzuholen.
Fazit
Die Kombination aus Magnesiumcitrat und Magnesiummalat ist besonders effektiv, da sie die wesentlichen Bedürfnisse von Pferden abdeckt. Während Citrat schnell aufgenommen wird und sofortige Effekte bietet, sorgt Malat für eine nachhaltige Versorgung und unterstützt die allgemeine Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Besonders für Pferde im Training oder Wettkampf, die unter erhöhtem Stress stehen, bietet diese Kombination eine optimale Versorgung. In vielen Vergleichstests sind Produkte mit Magnesiumcitrat und Magnesiummalat die Testsieger und werden von vielen Reitern als besonders wirksam bewertet.
Hinweis
Pferden mit einer schlechten Nierenfunktion darf Magnesium ausschließlich nach Rücksprache mit einem Tierarzt verabreicht werden.
Pardo, M. R., Garicano Vilar, E., San Mauro Martín, I., & Camina Martín, M. A. (2021). Bioavailability of magnesium food supplements: A systematic review. Nutrition, 89, 111294. https://doi.org/10.1016/j.nut.2021.111294.
Blancquaert, L., Vervaet, C., & Derave, W. (2019). Predicting and Testing Bioavailability of Magnesium Supplements. Nutrients, 11(7), 1663. https://doi.org/10.3390/nu11071663.