Equines Cushing-Syndrom (PPID) beim Pferd – Ursachen, Symptome & optimale Behandlung
Das Equine Cushing-Syndrom (PPID) ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen bei älteren Pferden. Neben der medikamentösen Therapie spielt das richtige Fütterungs- und Managementkonzept eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Lebensqualität deines Pferdes.
In diesem Artikel erfährst du alles über die wichtigsten Therapieansätze, Fütterungsempfehlungen und Unterstützungsmöglichkeiten für Pferde mit PPID.
Ursachen & Symptome von PPID
PPID entsteht durch eine Funktionsstörung der Pars intermedia der Hypophyse, die zu einer übermäßigen Produktion von adrenocorticotropem Hormon (ACTH) führt. Dies steigert die Cortisolproduktion, was zahlreiche Stoffwechselstörungen verursacht.
Typische PPID-Symptome:
- Fellwechselstörungen (langes, lockiges Fell, verzögerter Fellabwurf)
- Wiederkehrende Hufrehe – eine der schwerwiegendsten Folgeerkrankungen
- Muskelschwund & Gewichtsverlust, trotz gutem Appetit
- Pendelbauch durch geschwächte Bauchmuskulatur
- Vermehrtes Trinken & Harnabsatz (Polydipsie/Polyurie)
- Vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrose)
- Fettpolster über den Augen und am Schweifansatz
- Leistungsabfall & erhöhte Infektanfälligkeit
Frühzeitige Diagnostik und eine individuelle PPID-Therapie sind entscheidend, um die Symptome zu kontrollieren und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Fütterung bei PPID – So unterstützt du den Stoffwechsel deines Pferdes
Eine angepasste Fütterung ist essenziell, um Stoffwechselstörungen zu minimieren und das Immunsystem deines Pferdes zu unterstützen.
1. Strukturierte & bedarfsgerechte Fütterung
- Hochwertige Ballaststoffe aus strukturiertem Raufutter (Gras- oder Mischheu)
- Lösliche Ballaststoffe & moderater Fettgehalt zur Energieversorgung
- Zucker- und stärkearme Futtermittel, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden
- Protein- und mineralstoffreiche Ergänzungsfuttermittel, insbesondere bei untergewichtigen Pferden
Übergewichtige Pferde mit PPID sollten nicht auf üppige Weiden gelassen oder mit einem Maulkorb begrenzt werden. Falls keine zusätzlichen Kalorien notwendig sind, kann eine reine Heu- und Mineralstofffütterung sinnvoll sein.
2. Wichtige Vitamine & Mineralstoffe für Pferde mit PPID
- Zink, Kupfer & Mangan → Wichtige Cofaktoren für das antioxidative Enzymsystem Superoxid-Dismutase
- Selen → Unterstützt die Insulinproduktion und wirkt entzündungshemmend
- Magnesium → Fördert die Insulin-Sensitivität
- Chrom → Unterstützt die Insulin-Signalisierung und wirkt entzündungshemmend
- Vitamin E → Ein wichtiger Antioxidant zur Unterstützung des Immunsystems
Eine ausgewogene Versorgung mit diesen Mikronährstoffen ist besonders bei Pferden mit PPID wichtig, um Stoffwechselprozesse zu stabilisieren und das Immunsystem zu stärken.
Medikamentöse Therapie von PPID – Pergolid & Co.
Die medikamentöse Behandlung von PPID erfolgt in der Regel mit Pergolid, einem Dopamin-Agonisten, der die übermäßige ACTH-Produktion hemmt.
Die Diagnose und der Behandlungsplan sollten jedoch immer von einem Tierarzt mit Spezialkenntnissen erstellt werden.
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Wenn du noch Fragen zur Behandlung von PPID oder zur Fütterung bei Cushing-Pferden hast, zögere nicht, dich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir beraten dich gerne!
Quellen
- Ernährung von Pferden mit Equine Pituitary Pars Intermedia Dysfunction („Cushing-Syndrom“) unter Pergolidtherapie, Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2018; 46(04): 249-256
- Bockhorni, Theresa (2017): Eine Feldstudie zur Fütterung und zum Ernährungszustand equiner Cushingpatienten unter Pergolidtherapie. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
- PPID – Dysfunktion der Pars intermedia der Hypophyse
- Cushing’s Disease in Horses and Importance of Diet, April 3, 2023, Katie Young, Ph.D.