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Das Quarter Horse – Geschichte, Merkmale und Besonderheiten

Ursprung und Geschichte

Das Quarter Horse entstand im 18. Jahrhundert in Nordamerika durch die Kreuzung von andalusischen und arabischen Pferden mit englischen Vollblütern und Percherons. Ursprünglich für Rennen auf kurzen Distanzen gezüchtet, verdankt die Rasse ihren Namen den Quarter Mile Races, in denen sie durch ihre außergewöhnliche Schnelligkeit überzeugte. Doch nicht nur im Rennsport bewährte sich das Quarter Horse – schnell wurde es als vielseitiges Ranchpferd geschätzt und entwickelte sich zu einem unverzichtbaren Partner in der Rinderarbeit.

1940 wurde die American Quarter Horse Association (AQHA) gegründet, um die Zucht dieser Pferde gezielt zu fördern und zu regulieren. In Deutschland wurde das Quarter Horse erstmals 1970 über die Deutsche Quarter Horse Association (DQHA) eingeführt und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit in Sport, Freizeit und Zucht.

Merkmale und Eigenschaften

Das Quarter Horse gehört zu den mittelgroßen Warmblütern und erreicht eine Widerristhöhe von 145 bis 170 cm. Sein kompakter, muskulöser Körperbau mit breiter Brust, kräftigem Hals und keilförmigem Kopf mit kleinen, aufmerksamen Ohren macht es unverwechselbar. Besonders geschätzt wird die Rasse für ihr ruhiges, ausgeglichenes Temperament, ihre Nervenstärke und ihre Arbeitswilligkeit. Diese Eigenschaften machen Quarter Horses zu vielseitigen und zuverlässigen Reitpartnern für Sport- und Freizeitreiter.

Unterschiede zwischen Allround- und Ranch gezogenen Quarter Horses

Durch gezielte Zucht haben sich verschiedene Linien innerhalb der Rasse entwickelt, die sich in Körperbau, Bewegung und Einsatzgebieten unterscheiden.

Allround gezogene Quarter Horses sind meist größer und eleganter, mit einer durchschnittlichen Größe von 155 bis 170 cm. Sie haben einen schlankeren Körperbau und weichere, fließende Gangarten. Besonders für Western Pleasure gezüchtete Pferde zeichnen sich durch einen langsamen, Jog und einen ruhigen Lope mit einem flachen Vorderbein aus. Hunter-gezogene Quarter Horses hingegen haben raumgreifendere Bewegungen.

Ranch gezogene Quarter Horses sind kompakter, muskulöser und oft kleiner, mit einer durchschnittlichen Größe von bis zu 150 cm. Diese Pferde sind besonders wendig, reaktionsschnell und intelligent – Eigenschaften, die sie ideal für Ranch Riding, Cutting, Reining oder Ranch Rail machen.

Fellfarben des Quarter Horse

Eine Besonderheit dieser Rasse ist ihre große Farbvielfalt. Insgesamt sind 17 anerkannte Farbvarianten zugelassen, darunter Fuchs, Rappe, Schimmel, Palomino, Buckskin und Dun. Einzige Ausnahme sind Schecken, die in der Zucht nicht erlaubt sind. Diese breite Farbpalette unterscheidet das Quarter Horse von vielen anderen Reitpferderassen.

Rassetypische Erkrankungen und genetische Tests in der Zucht

Obwohl das Quarter Horse als robuste Rasse gilt, treten einige genetische Erkrankungen gehäuft auf. Um gesundheitliche Probleme in der Zucht zu minimieren, gibt es mittlerweile standardisierte 7-Panel-Tests, die auf sieben bekannte Erbkrankheiten prüfen. In vielen Zuchtverbänden ist ein solcher Gentest verpflichtend, um betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen oder gezielt zu verpaaren, sodass keine erkrankten Fohlen geboren werden.

Zu den bekanntesten Erbkrankheiten gehören:

  • PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy) – Eine Muskelerkrankung, die den Kohlenhydratstoffwechsel stört.
  • HERDA (Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia) – Eine genetische Hautkrankheit, die zu extrem empfindlicher und verletzlicher Haut führt.
  • HYPP (Hyperkalemic Periodic Paralysis Disease) – Eine unheilbare Nerven- und Muskelkrankheit, die zu Krämpfen und Lähmungen führt.
  • GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency) – Eine tödliche Stoffwechselkrankheit, bei der betroffene Fohlen in den ersten Lebenswochen sterben.
  • MH (Maligne Hyperthermie) – Eine Stoffwechselstörung, die bei bestimmten Narkosemitteln lebensbedrohliche Reaktionen auslösen kann.
  • IMM (Immune-Mediated Myositis) – Eine Erkrankung des Immunsystems, die zu Muskelschwund führt.
  • MYHM (Myosin-Heavy Chain Myopathy) – Eine Muskelkrankheit, die Entzündungen und starke Schmerzen verursacht.
Dank der konsequenten Nutzung der 7-Panel-Tests in der Zucht kann das Risiko für diese Erkrankungen deutlich reduziert werden. Verantwortungsvolle Züchter achten darauf, nur genetisch getestete Pferde zu verpaaren, um die Gesundheit der Rasse langfristig zu erhalten.

Fazit

Das Quarter Horse ist eine vielseitige, leistungsbereite und charakterstarke Rasse, die in zahlreichen Disziplinen erfolgreich eingesetzt wird. Ob in der Western Pleasure-, Hunter- oder in den Ranch Klassen – durch gezielte Zucht gibt es für jeden Einsatzbereich das passende Quarter Horse. Seine Kombination aus Ruhe, Athletik und Intelligenz macht es sowohl im Sport als auch im Freizeitbereich zu einem idealen Reitpferd. Die modernen genetischen Tests tragen dazu bei, die Gesundheit der Rasse zu verbessern und das Auftreten von Erbkrankheiten in der Zucht weiter einzudämmen.

Quarter Horse in der Farbe Red Roan
(Quarter Horse in der Farbe Red Roan)