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Alles, was du über den Magen und die Verdauung von Pferden wissen musst

Wusstest du, dass Magen und Magenwand ausgesprochene Schwachstellen bei Pferden sind?

Viele Pferde leiden still und fressen Stress und Unmut in sich hinein. Gerade dann, wenn unsere Pferde in ihren natürlichen Bedürfnissen, ihrer Bewegungsfreiheit und ihren sozialen Kontakten eingeschränkt sind, schlägt ihnen dies auf den Magen. Manche Pferde werden dann sehr dünnhäutig und schreckhaft und sehen „weiße Mäuse“ in den Ecken und „Monster“ am Halleneingang. Auch andere Verhaltensauffälligkeiten sowie Kolik beim Pferd haben meistens mit dem Magen zu tun.

Magengeschwüre zählen bei Pferden zu den häufigsten Krankheiten im Bereich des Magens und der Verdauung.

In diesem Artikel zeigen wir dir die häufigsten Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten auf, sodass du gegebenenfalls frühzeitig eine Magenreizung oder ein Magengeschwür beim Pferd erkennst.

Häufig unerkannt – Warum erkranken so viele Pferde an Magengeschwüren?

Magengeschwüre entstehen bei Pferden leider häufiger, als man denkt. Der Pferdemagen ist noch ein Wildpferdemagen und nicht für Stallhaltung, Kraftfutter und Turniere konstruiert. In einigen wissenschaftlichen Studien wurde die Häufigkeit von Magengeschwüren beim Pferd untersucht. Die Entwicklung geht dahin, dass etwa 25 bis 50 Prozent aller Fohlen krank sind, fast jedes zweite Freizeitpferd, etwa zwei Drittel der Sportpferde und nahezu jedes Rennpferd betroffen sind. Diese alarmierenden Zahlen sollten uns wachrütteln!

Häufigkeit von Magengeschwüren bei Pferden:

  • Galopprennpferde: bis zu 90 %
  • Trabrennpferde: bis zu 60-80 %
  • Turnierpferde: bis zu 60 %
  • Freizeitpferde: bis zu 30 %
  • Pferde auf der Weide: unter 10 %
  • Fohlen: bis zu 25-50 %

Magenprobleme beim Pferd

Vollblüter leiden besonders häufig unter Magengeschwüren. Dies kann ursächlich mit der Tatsache zusammenhängen, dass Vollblüter überproportional häufig im Leistungssport eingesetzt werden, mit allen daraus folgenden Belastungen für die Pferde und den Pferdemagen. Das hohe Auftreten ist alarmierend, denn unbehandelt können Magengeschwüre bei Pferden tödlich enden. Manchmal ist auch das Einschläfern bei Pferden mit Magengeschwür nötig, da sie sonst zu viel leiden. Das Problem sollte also auf jeden Fall ernst genommen werden.

So funktioniert der Pferdemagen

Um eine funktionierende Verdauung zu gewährleisten, produziert der Pferdemagen kontinuierlich Magensäure. Um einer Übersäuerung des Magens vorzubeugen, nimmt das Pferd in der der Regel Raufutter zu sich, das im Maul durch langes Kauen gründlich eingespeichelt wird. Die permanente Futteraufnahme begünstigt die vermehrte Bildung von Speichel, der die Magensäure neutralisiert. So ist das Pferd ständig in Bewegung, es benutzt seine Kaumuskeln, und der Magen hat dauernd zu tun. Das ist der natürliche Zustand für Pferde.

Leider wird dies in der Fütterung nicht immer berücksichtigt. Oft wird zu viel Kraftfutter gegeben, zu viele verschiedene Sorten von Ergänzungsfutter und dabei zu wenig Raufutter. Dies reduziert die Zeit der Futteraufnahme erheblich. Da das Pferd von Natur aus ein Dauerfresser ist, kommt es mit Phasen ohne Fressen, vor allem von Gras und Heu, nicht gut zurecht. Kommt die laufend produzierte Magensäure nicht zum Einsatz, greift sie die Magenwand und die Magenschleimhaut an. Auf Dauer können Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) und in letzter Konsequenz Magengeschwüre beim Pferd (Ulcus ventriculi) die Folge sein.

Wichtige Fakten zum Magen von Pferden:

  1. Größe und Kapazität: Der Magen eines Pferdes hat eine durchschnittliche Kapazität von etwa 8-15 Litern. Im Vergleich zum Darm ist er relativ klein, was bedeutet, dass Pferde regelmäßig kleine Mengen Futter aufnehmen sollten.
  2. Funktion: Der Pferdemagen produziert kontinuierlich Magensäure, auch wenn das Pferd gerade nicht frisst. Diese Säure ist wichtig für die Verdauung, kann jedoch bei leerem Magen die Magenwand angreifen, was zu Geschwüren führen kann.
  3. Verdauungsprozess: Pferde sind Dauerfresser. In der Natur fressen sie bis zu 16-18 Stunden am Tag, was hilft, den Magen kontinuierlich mit Futter zu versorgen und die Säureproduktion zu regulieren.
  4. Magensäureproduktion: Der Magen produziert täglich etwa 30-40 Liter Magensäure. Diese Säure ist notwendig, um Nahrung zu zersetzen, kann jedoch bei einer unzureichenden Fütterung die Magenschleimhaut schädigen.
  5. Empfindlichkeit: Die Schleimhaut des Magens ist empfindlich gegenüber Übersäuerung und Stress. Dauerhafte Übersäuerung kann zu Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren führen.
  6. Zonen des Magens: Der Magen eines Pferdes besteht aus zwei Hauptbereichen: dem Korpus (Hauptteil) und dem Fundus (oberer Bereich), der empfindlicher auf Säureangriffe reagiert. Das Übergangsgebiet zwischen dem Korpus und dem Fundus ist besonders anfällig für Geschwüre.
  7. Fütterungsempfehlungen: Um den Magen gesund zu halten, sollte die Fütterung aus reichlich Raufutter bestehen und Kraftfutter in kleinen, frequenten Portionen angeboten werden. Lange Fresspausen sollten vermieden werden.
  8. Einfluss von Stress: Stress und emotionale Belastungen können die Produktion von Magensäure erhöhen und die Schleimhaut schädigen, was zu Verhaltensänderungen und Magenproblemen führen kann.

Für dein Pferd bedeutet dies ständige Schmerzbelastung und damit Stress. Das wie bei allen Fluchttieren ohnehin empfindliche Nervenkostüm leidet darunter sehr. Vermeintliche Unarten wie Koppen beim Pferd, Weben, Schlagen oder Teilnahmslosigkeit und allgemeine Unruhe sind häufig ein Hinweis auf ein Magengeschwür. Dein Pferd hat Schmerzen und bittet dich so um Hilfe.

Die Magen-Nerven-Spirale beim Pferd

Magen und Nerven sind bei Pferden eng verknüpft. So schlägt sich ein Magengeschwür beim Pferd automatisch auf die Nerven nieder. Neueste Forschungen auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie haben gezeigt, dass die Nervenzellen der Verdauungsorgane unmittelbar mit denen im Gehirn verknüpft sind. So wirken sich Verdauungsstörungen direkt auf die Psyche aus und führen zu seelischen Verstimmungen – bei Mensch und Pferd.

Welche Ursachen haben Magengeschwüre bei Pferden?

Pferde sind Dauer- und Langsamfresser. Je weiter sich der Lebensstil eines Pferdes von seiner ursprünglichen Lebensweise entfernt, desto größer ist die Anfälligkeit für die Entstehung von Magenproblemen. Denn der Pferdemagen ist relativ klein im Verhältnis zur Kapazität des Darms und somit auf permanente Futteraufnahme ausgelegt.

Die Hauptursachen für Magenprobleme sind:

  • Fütterungs- und Haltungsfehler
  • Die dauerhafte Gabe von Medikamenten
  • Intensives Training und Stress

Die moderne Haltungsform von Pferden und die damit verbundene oft nicht artgerechte Fütterung gehen häufig nicht konform mit den natürlichen Anforderungen von Pferden. Falsches Futter begünstigt Magengeschwüre beim Pferd.

Stress schlägt auf den Pferdemagen

Grundsätzlich können Pferde mit akutem Stress gut umgehen, da sie als Fluchttiere Stress als Überlebensmechanismus in der Wildnis dringend brauchen. Dieser kurzfristige Stress geht aber vorüber und wird durch innere Abläufe des Nervensystems reguliert und durch die Flucht abgebaut. Gefährlich wird es für den Magen bei anderen Faktoren, vor denen das Pferd nicht flüchten kann.

Unter anderem erhöht Leistungsdruck das Risiko für Magenprobleme beim Pferd. Intensives Training und Wettkämpfe sind mit erhöhtem Stress verbunden, somit steigt bei Sport- und Rennpferden während der Trainingsphase das Erkrankungsrisiko. Bei Weidepferden sind Magengeschwüre eine Seltenheit, Traber und Galopper indes sind zu 90 bis 100 Prozent betroffen.

Auch sozialer Stress kann zu Magengeschwüren bei Pferden führen. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich:

  • Ein ungeliebter Boxnachbar oder Betreuer
  • Rangordnungskämpfe
  • Fehlende soziale Kontakte mit Artgenossen

Fazit

Der Magen von Pferden ist besonders anfällig für Erkrankungen wie Magengeschwüre, vor allem, wenn ihre natürliche Lebensweise und Fütterung nicht berücksichtigt werden. Der Pferdemagen ist von Natur aus auf kontinuierliche Futteraufnahme ausgelegt, was durch moderne Haltungs- und Fütterungsbedingungen häufig nicht ausreichend gewährleistet ist. Magengeschwüre können durch unzureichendes Raufutter, übermäßige Kraftfuttergabe, Stress, und andere Belastungen ausgelöst werden.

Es ist entscheidend, auf Anzeichen von Magenproblemen zu achten, wie Veränderungen im Verhalten, Fressunlust oder wiederkehrende Koliken. Eine angepasste Fütterung, stressfreie Haltungsbedingungen und regelmäßige tierärztliche Kontrollen können helfen, Magenprobleme vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen. Durch rechtzeitige Maßnahmen kann das Wohlbefinden des Pferdes erheblich verbessert und schwere gesundheitliche Folgen vermieden werden.

Insgesamt ist es wichtig, den Magen und die Verdauung deines Pferdes zu verstehen und anzupassen, um seine Gesundheit und Lebensqualität zu sichern.